Apr 112013
 

Wie schon berichtet, gibt es auf der Buchstabeninsel eine Kategorie, die sich KuGeL (KurzGeschichteLight) nennt. Dort soll man Zehn-Satz-Geschichten zu Bildern schreiben.
Auf dem Bild, zu dem diese KuGeL passt, war eine gelbe Spinne zu sehen, die auf einer Blume saß.

Spinne

„Hier sehen Sie eine Unterart der Spezies Spinne, die auf der Erde mit ihren knapp 39.000 Arten sehr stark vertreten ist. Weiterhin wurde uns übermittelt, dass viele Menschen Angst vor diesen Tieren haben. Was läge also näher, als unsere Angriffsflieger mit einem Hologramm dieser Tiere auszustatten? Unsere Techniker haben auch schon eine entsprechende Installation vorgenommen, die ich Ihnen im Anschluß auf dem Flugdeck zeigen möchte. Bitte folgen Sie mir.“
T’rak führte die Delegation der neuritischen Welt aufs Flugdeck und startete die Simulation, worauf ein fürchterliches Geschrei, Gekreische und ein heftiges Durcheinander folgte. Alle Delegierten liefen panisch davon.
Leider hatte er nicht bedacht, dass auf der neuritischen Welt nur Frauen leben …

Liebe Grüße

cat
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Apr 092013
 

Silly ist eine Gruppe, die mich schon lange begleitet. Gegründet wurde die Band 1978. Damals noch mit Tamara Danz, die 1996 leider viel zu früh verstarb.
Mir haben vor allem immer die Texte gefallen, die versteckt Andeutungen machten und sich kritisch mit dem Leben in der DDR auseinander setzten. Unvergessen zum Beispiel die Lieder ‚Der letzte Kunde‘ (damals Rausschmeißerlied in vielen Discos), ‚Die wilde Mathilde‘, ‚Mont Klamott‘, ‚Katzen bei Nacht‘ und natürlich ‚Bataillon d’Amour‘.
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Apr 082013
 

Im Jahr 2005 erzählte mir eine Bekannte eine Geschichte und bat mich, sie etwas auszuschmücken und aufzuschreiben. Es war sozusagen meine erste Auftragsarbeit. Diese möchte ich euch heute vorstellen. Ich hoffe, sie gefällt euch so gut, wie meiner Auftraggeberin.

Bis zu den Sternen

Ich erinnere mich, als wäre es gestern. Ungefähr sieben oder acht Jahre war ich alt. Die Wochenenden verbrachte ich regelmäßig bei meinen Großeltern.
Aber dieses Wochenende sollte das letzte sein, was ich bei ihnen verbringen durfte, denn beide wollten auf eine Weltreise gehen, die mehrere Monate dauern würde.
Ich war sehr traurig und enttäuscht. Wie konnten sie mir so etwas antun?
Mich einfach… verlassen?
Meine Großmutter tröstete mich und fragte:
„Weißt du überhaupt wie lieb ich dich hab?“
Ich schüttelte den Kopf.
Sie ging mit mir ans Fenster, zog die Gardine bei Seite und deutete auf die Sterne, die wir sahen.
„Bis zu den Sternen und zurück!“
Ich lächelte selig, konnte mir die Entfernung zwar nicht vorstellen, aber ich wusste, es war weit, und somit hatte sie mich ganz doll lieb!
Leise flüsterte ich noch beim Einschlafen ‚Bis zu den Sternen und zurück‘.

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Apr 072013
 

Wer lebt denn hier über seine Verhältnisse?
Zitat von Stephan Ueberbach, SWR, ARD-Hauptstadtstudio:

Liebe Bundesregierung, sehr geehrte Frau Merkel,

wen meinen Sie eigentlich, wenn Sie sagen, wir hätten jahrelang über unsere Verhältnisse gelebt?

Ich jedenfalls habe das nämlich ganz sicher nicht getan. Ich gebe nur das Geld aus, das ich habe. Ich zahle Steuern, bin gesetzlich krankenversichert und sorge privat für das Alter vor. Ich habe mich durch Ihre Abwrackprämie nicht dazu verlocken lassen, einen überflüssigen Neuwagen zu kaufen, ich bin kein Hotelier und kein Milchbauer. Und „Freibier für alle“ habe ich auch noch nie verlangt.

Wer war wirklich maßlos?

Meinen Sie vielleicht die Arbeitslosen und Hartz IV-Bezieher, bei denen jetzt gekürzt werden soll? Meinen Sie die Zeit- und Leiharbeiter, die nicht wissen, wie lange sie ihren Job noch haben? Oder meinen Sie die Normalverdiener, denen immer weniger netto vom brutto übrigbleibt? Haben die etwa alle „über ihre Verhältnisse“ gelebt?

Nein, maßlos waren und sind ganz andere: Zum Beispiel die Banken, die erst mit hochriskanten Geschäften Kasse machen, dann Milliarden in den Sand setzen, sich vom Steuerzahler retten lassen und nun einfach weiterzocken als ob nichts gewesen wäre.

Mehr Beispiele gefällig?

Zum Beispiel ein beleidigter Bundespräsident, der es sich leisten kann Knall auf Fall seinen Posten einfach hinzuwerfen – sein Gehalt läuft ja bis zum Lebensende weiter, Dienstwagen, Büro und Sekretärin inklusive.

Zum Beispiel die Politik, die unfassbare Schuldenberge aufhäuft und dann in Sonntagsreden über „Generationengerechtigkeit“ schwadroniert. Die von millionenteuren Stadtschlössern träumt und zulässt, dass es in Schulen und Kindergärten reinregnet. Die in guten Zeiten Geld verpulvert und in der Krise dann den Gürtel plötzlich enger schnallen will, aber immer nur bei den anderen und nie bei sich selbst.

Liebe Frau Bundeskanzlerin, nicht die Menschen, sondern der Staat hat dank Ihrer tätigen Mithilfe möglicherweise über seine Verhältnisse gelebt. Ganz sicher aber wird er unter seinen Möglichkeiten regiert.

Mit – verhältnismäßig – freundlichen Grüßen,

Ihr Stephan Ueberbach
Zitat Ende

 

Interessant ist daran, dass Stephan Ueberbach diesen offenen Brief im Mai/Juni 2010 (laut eigener Recherche, genauer kann ich es nicht beziffern) geschrieben hat.
Nämlich, als die Bundeskanzlerin, die neuesten Sparpläne mit dem Kommentar:
„Wir haben jahrelang über unser Verhältnisse gelebt“ vorstellte.

Jetzt taucht der Brief wieder überall im Netz auf, wird viel, z.B. auf Facebook, geteilt. Und es scheint mir, dass der Brief (leider) nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.

Ich habe mir ja damals, nach dem Ende der DDR vorgenommen, mich nicht mehr politisch zu engagieren, nachdem es einmal so grandios schief gegangen ist. Was natürlich nicht heißt, dass ich plötzlich ein unpolitischer Mensch bin, oder mich nicht mehr für Politik interessiere.
Und ich glaube schon allein wegen der letzten beiden Sätze, hätte ich den Brief mit unterschrieben.
Wie ist es mit euch?

Liebe Grüße

cat

Apr 062013
 

Das Buch „Die Frau des Zeitreisenden“ erschien 2003. Geschrieben hat es die Autorin Audrey Niffenegger.
Vielleicht zwei oder drei Jahre später habe ich es in der Hand gehalten. Und ich habe es beim Lesen geradezu verschlungen. So unglaublich hat mich diese Geschichte gefesselt.
Der Roman handelt von Henry und Clare. Henry hat einen selten genetischen Defekt, der ihn zwingt immer wieder durch die Zeit zu reisen. Dabei landet er oft an den gleichen Orten – an Orten, an denen er schon einmal war, oder zu denen er in seinem weiteren Leben noch kommen wird. Ein großes Problem ist dabei, dass er am Ziel seiner Zeitreise immer nackt ankommt. Da braucht es schon erheblichen Überlebenswillen und ein wenig kriminelle Energie um nicht ‚unter die Räder zu kommen‘.

Bei einer dieser Reisen lernt er Clare kennen. Sie ist noch ein Mädchen. Beim nächsten Besuch gibt er ihr eine Liste, die alle bevorstehenden Treffen mit Datum enthält. So kann sie immer rechtzeitig auf der Lichtung sein und ihm Kleidung geben. Als sie sich, viel später, im realen Leben treffen, erkennt er sie nicht, obwohl er sie in ihrer Kindheit schon oft getroffen hat. Denn zu diesem Zeitpunkt, in seinem realen Leben, hatte er sie noch nicht in ihrer Kindheit besucht. Sie ziehen zusammen, heiraten und … nein, mehr wird nicht verraten! Ihr müsst das Buch selbst lesen, wenn ihr das nicht ohnehin schon getan habt.

Im Jahr 2009 wurde dieser unglaubliche Stoff verfilmt. Ich dachte, das geht nie!
So vielschichtig ist das Buch, so besonders die Umstände des Lebens der beiden Protagonisten. Und doch ist es verfilmt worden.
Natürlich habe ich den Film gesehen – mehrmals – und ich werde ihn sicher noch ein paar Mal sehen.
Für mich ist es ein wunderbarer Film geworden. Auch wenn er an manchen Stellen hemmungslos kitschig ist. Ich denke, man sollte das Buch aber vorher gelesen haben, um diesen komplexen Stoff zu verstehen.

Also, falls ihr gerade etwas Geld übrig habt, kauft euch Buch und Film … und schreibt mir, was ihr davon haltet. 😉

Liebe Grüße

cat

Apr 052013
 

Ein etwas älteres Gedicht, bei dem ich mal wieder experimentiert habe. 😉

Fremde

Du zeigst mir weite Ebenen –
sie sehen anders aus als zu Hause,
aber genau so schön.

Du zeigst mir Blumen –
sie sehen anders aus als zu Hause,
aber genau so schön.

Du zeigst mir Tiere –
sie sehen anders aus als zu Hause,
aber genau so schön.

Du zeigst mir deine Welt –
sie ist anders als zu Hause,
aber schöner, ruhiger, friedlicher.

Habt ihr den Krieg und die Not besiegt?
Muss niemand mehr hungern?
Keiner mehr Angst haben?
Warum gibt es drei Sonnen,
aber nur einen Sonnenuntergang?

Du lehrst mich deine Sprache,
sie klingt fremd und doch vertraut
langsam, sehr langsam verstehe ich dich,
kann deine Gefühle deuten,
deine Gedanken nachvollziehen …

Ich mag dich,
was macht es da,
dass du lila bist und neun Tentakel hast?

Liebe Grüße

cat
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 Veröffentlicht von am 5. April 2013 um 02:41  Kennzeichnung:
Apr 042013
 
Apr 032013
 

Henry van de Velde wurde heute vor 150 Jahren geboren. Aus diesem Grund ist ihm das heutige Google-Doodle gewidmet.
Henry van de Velde war ein belgisch-flämischer Architekt und Designer und revolutionierte mit seinem Design der klaren Linien. Er wirkte von 1902 bis 1917 in Weimar und gründete die Großherzoglich Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar, aus der später die Bauhaus-Universität hervor ging. Thüringen und Sachsen führt dieses Jahr mit vielen Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen ein Gedenkjahr an Henry van de Velde durch. Informationen dazu findet ihr unter http://www.vandevelde2013.de.

google03042013

Liebe Grüße

cat

Apr 032013
 

Auf der Buchstabeninsel gibt es sehr viele gute Autoren, von denen ich euch heute einige mit ihrer Homepage oder ihrem Blog vorstellen möchte.
Die meisten von ihnen haben auch bereits Bücher veröffentlicht.

Als erstes möchte ich euch Patricia vorstellen.
Ihre Seelenchronik habe ich verschlungen und auch ihr neuer Roman „Der letzte Krieg der Engel“ hat mich sehr beeindruckt. Ihre Homepage findet ihr unter http://www.patricia-jankowski.de.

Daniela ist Drehbuchschreiberin und hat aktuell eine eigene Anthologie mit Kurzgeschichten veröffentlicht. Sie schreibt vorwiegend Science-Fiction und auf ihrer Webseite, die ihr unter http://danielarohr.de findet, könnt ihr euch auch ihren preisgekrönten Kurzfilm „Briefverkehr(t)“ ansehen.

Manuela macht wunderschöne Fotos und Gedichte und vermischt beides zu Fotogedichten.
Ihre wunderbaren Text-Bild-Kompositionen findet ihr unter http://www.manuelaschuemann.de.

Und wie sagte Stefan so treffend: Ein Link zum Link geht immer.
Stefan schreibt Krimis und Thriller mit und ohne Humor, aber ihr könnt sicher sein, wo Link drauf steht, ist auch Link drin, nämlich http://www.stefanlink.de.

Andreas hat im letzten Jahr seinen Fantasy-Roman veröffentlicht. Und er ist, ebenso wie fast alle vorgenannten in der Anthologie Inselschätze der Buchstabeninsel vertreten. Wie weit seine Fantasie reicht könnt ihr ja schon mal auf seiner Webseite testen, die ihr unter http://www.xerubian.com findet.

Ich denke, das reicht erst einmal, demnächst werden noch andere Buchstabeninselbewohner verlinkt, bis dahin wünsche ich euch aber viel Spaß beim Stöbern.

Liebe Grüße

cat