Mrz 242013
 

Am 23.03.2003 bin ich einen großen Schritt gegangen.

Ich bin mit meinen beiden Mädels ausgezogen. Mein Sohn blieb beim Vater,
wollte er so, und war auch kein Problem für mich. Wir haben uns ja
trotzdem oft gesehen. Ich bin aus einem kleinen Dorf in die nahe
Kreisstadt gezogen, in eine schöne Wohnung im Zentrum. Die Mädchen hatten
jede ein eigenes Zimmer, es gab eine große Wohnküche (die Küche war durch
eine halbhohe Mauer abgeteilt), ein Bad, einen langen Flur, einen
Abstellraum und eine Gästetoilette. Ich habe in der Wohnküche auf dem Sofa
geschlafen.

Es gab viele Gründe für diesen Schritt. Zum größten Teil lag es an
Sprachlosigkeit und Ignoranz seinerseits. Ich hatte mich damit abgefunden,
irgendwann und irgendwie.
War unglücklich, lange Zeit, überspielte es aber immer wieder. Schließlich
habe ich drei Kinder, und die lässt man nicht einfach alleine. Dass ich
die nicht würde mitnehmen könne, hatte er mir schon einmal deutlich zu
verstehen gegeben. Viele Jahre vorher, als die Kinder noch ganz klein
waren und ich schon einmal weg wollte. Damals bedrohte er mich massiv,
schüchterte mich ein und ich fand mich mit allem ab. Zu große Angst hatte
ich davor, er würde seine Drohungen wahr machen.

Ich machte 2001 eine Umschulung und lernte dabei auch den Umgang mit PCs
und das Internet kennen. Traf Leute in Chats und lernte eine ganz neue
Welt kennen. Und dann kam wieder die Zeit in der ich mir dachte:
Das kann doch jetzt nicht alles gewesen sein! Du musst es ändern.
Sonst wirst du nie glücklich!
Und jetzt waren die Kinder alt genug um mit zu entscheiden.
Ich fragte die Kinder, bevor ich mir eine Wohnung suchte und mit ihm
sprach. Ich glaube, es war ein Schock für ihn. Auch, dass die Mädchen mit
mir gehen wollten. Er wollte sich rächen, das wurde spätestens klar, als
er bei meinen Eltern aufkreuzte, um ihnen Lügen über mich zu erzählen. Er
ging überall hausieren mit seinen Lügengeschichten … und außerdem ist
sowieso der Computer Schuld. Da wurden mir Flausen in den Kopf gesetzt
usw.

Es ist vieles passiert in dem folgenden Jahr, ich verliebte mich neu und
zog nach Bad Kreuznach zu meiner neuen Liebe. Diesmal wollten die Kinder
nicht mit. Die älteste zog mit ihrem damaligen Freund zu meinen Eltern,
die jüngste zog zurück zu ihrem Vater. Beiden war Bad Kreuznach zu weit
weg, sie würden alle Freunde verlieren und die Verwandtschaft auch, die
alle nicht weiter weg als ein paar Kilometer wohnen. Ich konnte/kann das
verstehen, auch wenn sie mir unheimlich fehlen.

Nun ja, seine Rache ist inzwischen vollkommen. Ich bin sicher, er hat sich
damit abgefunden, dass er mich verloren hat – hat er doch die Kinder für
sich. Auch ihnen hat er Lügen über mich erzählt. Mein Sohn und meine
jüngste Tochter sprechen nicht mehr mit mir, wollen mich nicht mehr
kennen. Das tut weh, sehr.
Mit der ältesten Tochter habe ich auch wenig Kontakt, sehe sie aber,
wenn ich einmal im Jahr nach Thüringen fahre. Und ich bin mit ihr
bei Facebook befreundet.

Manchmal halte ich es vor Schmerz nicht aus. Da tut es gut, jemanden
zu haben, der mich in den Arm nimmt und mir das Gefühl gibt, dass ich es
wert bin geliebt zu werden.

Und wenn ich jetzt auf 10 Jahre meines Lebens zurückblicke, sehe ich
einige dunkle Flecken, aber ich sehe auch ganz viele hell leuchtende. Denn
ich erlebe gerade die glücklichste Zeit meines bisherigen Lebens.
Danke, Mr. M. Ich liebe dich.

Liebe Grüße

cat

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