Apr 092014
 

Am 21.05. liest die Autorengruppe Eulenfeder wieder in der Stadtbibliothek Bad Kreuznach. Außerdem hatten wir heute unser monatliches Treffen. Aufmerksame Blogleser wissen, dass es dafür immer eine Hausaufgabe gibt. Gut, wenn man die Geschichte für die Lesung (Thema: Wenn einer eine Reise tut) mit dem Hausaufgabenthema (Dramen des Alltags) verbinden kann. Weniger gut, wenn man die Hausaufgabe bis zum Tag des Treffens noch nicht geschrieben hat. Also ‚opferte‘ ich heute meine halbe Mittagspause und ein paar Minuten zu Hause nach Feierabend, um endlich beide Themen in einem abzuhandeln. Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr jetzt exclusiv hier lesen. 😀

Wenn einer eine Reise tut
© Claudia Sohler 09.04.2014

Eigentlich wollten wir uns schon um 9:00 Uhr auf den Weg gen Norden machen. Aber irgendwie haben wir den Absprung nicht geschafft, zu lange geschlafen, zu gemütlich gefrühstückt, noch die restlichen Klamotten verstaut und so begann unsere Reise erst gegen 10:00 Uhr. Am Vortag hatten wir das Auto nicht mehr vollgetankt, da uns 10 Cent Unterschied zwischen den freien und Marken-Tankstellen doch etwas zu viel waren und die freien schon geschlossen hatten.

Also machen wir uns, nachdem das Auto beladen war, auf den Weg zu einer freien Tankstelle und füllten den Benzintank. Endlich an der Reihe zu bezahlen, steckte ich meine EC-Karte in den dafür vorgesehenen Schlitz und gab meine Pin-Nummer ein – falsche PIN!
Ich bekam einen Schweißausbruch und hatte sofort meine PIN – Nummer komplett vergessen. Das lag auch daran, dass dieses Eingabefeld nicht der Norm entsprach. Meine Finger tippen sonst den PIN ein, ohne dass ich nachdenken muss. Ist ähnlich so wie bei Telefonnummern, obwohl, heutzutage wählt man die nur noch selten, meistens hat man immer wiederkehrende Nummern im Telefon gespeichert und drückt dann nur noch die Kurzwahl. Hat natürlich den Nachteil, dass man ohne sein Telefon niemanden mehr anrufen kann, weil man nur die Kurzwahlnummer kennt. Aber das nur am Rande.

Zurück zur Tankstelle, vor deren Kasse ich gerade beschämt und mit Schweißausbruch stand. Dass ich meine PIN – Nummer irgendwo im Handy abgespeichert habe, fiel mir nicht ein, aber zum Glück, dass ich genügend Bargeld für die Reise eingesteckt hatte. So bezahlte ich also Bar, die freundliche Kassiererin erzählte mir noch, dass die Fehlversuche auf der EC-Karte gespeichert werden und diese nach 3 falschen Eingaben der PIN automatisch gesperrt wird.

Da ich aber sowieso unseren Bargeldvorat wieder auffüllen musste, entschlossen wir uns, direkt bei der Bank vorbei zu fahren.
Unterwegs dorthin fiel uns ein, dass wir eigentlich auch noch nach der Luft in unseren Reifen hatten schauen wollen und dies vor lauter Aufregung ganz vergessen hatten. Also direkt bei der nächsten Tankstelle angehalten.

Aber so ein Luftauffüllgerät war nicht zu erblicken. Ich ging in den Verkaufsraum und fragte nach:
„Ja, wir hatten da eigentlich drei, aber zwei sind kaputt und das dritte … mal schauen … ach, dort, bei den Saugplätzen … müssen Sie warten, bis der Herr dort fertig ist.“
Nun, ich glaube inzwischen, es hätte nicht zu diesem Tag gepasst, wenn alles glatt gegangen wäre.
Nicht nur, dass wir gefühlt ewig warten mussten, bis der junge Mann seine Reifen mit Luft gefüllt hatte, nein, wir mussten auch nach jedem Reifen das Gerät in die entsprechende Vorrichtung hängen, um wieder Pressluft nachzuladen.

Endlich bei der Bank angekommen, stand eine lange Schlange vor mir.
Zum Glück war mir die PIN – Nummer immer noch nicht eingefallen und so lief ich aus der Bank wieder zum Auto, um in meinem Handy nachzusuchen, da es schon dort auf der Ablage lag.

Natürlich habe ich die PIN so gut versteckt, dass mir erst nach längerem Suchen einfiel wo genau ich diese im Handyspeicher abgelegt habe. Gut gelaunt, ob meines Fundes, steuerte ich die Bank wieder an, in der inzwischen die meisten Leute bedient worden waren, sodass ich gleich dran kam.

Die freundliche Dame am Schalter fragte ich nach dem Entsperren der Karte und sie erklärte mir, dass die EC-Karte erst nach 3-maligem falschem Eingeben der PIN gesperrt wird. Das wusste ich zwar schon, war aber nicht sicher, wie oft ich an der Tankstelle wirklich die falsche PIN eingegeben hatte und bat sie, doch nachzusehen.
Sie nahm meine Karte und schob sie in den Computer. Ach nein, ich hatte nur einmal die falsche PIN eingegeben, weil ich wohl geistesgegenwärtig nach dem ersten falschen PIN auf Abbruch gedrückt hatte.
Sie meinte, dann würde es genügen, die PIN wieder richtig einzugeben und alles wäre ok.

Froh ging ich zum Automaten und holte Bargeld.

Endlich stand dem Aufbruch gen Norden, gut zweieinhalb Stunden später als geplant, nichts mehr im Weg.

Und zwei Staus und fast acht Stunden später waren wir auch endlich am Ziel unserer Reise in der Nähe von Hamburg angekommen.

Liebe Grüße

cat

  2 Antworten zu “Wenn einer eine Reise tut”

  1. Oh je, liebe cat,

    das nenne ich leichte Startschwierigkeiten … Aber dann war ja alles gut!

    Herzlichst
    Manuela

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