Mrz 222013
 

Diese Woche war Frühlingsanfang. Und was passt besser zum Frühling, als sich zu verlieben? Liebe macht vor keinem Alter halt. Dies kann man in meiner Geschichte lesen, die ich euch heute vorstellen möchte. Ich hoffe, sie gefällt euch.

Perspektivwechsel

„Ich … weißt du … also ich … ähm … ich werde dich morgen nicht besuchen kommen. Weißt du, du … es ist … ist jetzt drei Jahre her, seit du mich verlassen hast und … also, ich, ich muss mal raus aus der täglichen Routine.
Ja, ich weiß was du sagen willst, und nein, du bist keine Routine, eher eine lieb gewonnene Angewohnheit, wobei – Angewohnheit ist auch das falsche Wort. Ach, egal. Ich, ich wollte dir nur sagen, dass du morgen nicht auf mich warten sollst. Ich komme nicht her. Bitte versteh’ das und – mach’s gut!“.
Es fiel mir schwer mit meiner Frau Rosemarie so zu reden, sie war immer die dominante in unserer Ehe gewesen. Erleichtert drehte ich mich um und verließ beschwingt den Friedhof. Ich war so aufgedreht, dass ich sogar meinen Stock am Grab meiner Frau liegen ließ.
Wer hätte auch gedacht, dass ein achtzigjähriger Mann sich noch einmal verlieben könnte?

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 Veröffentlicht von am 22. März 2013 um 02:56  Kennzeichnung:
Mrz 212013
 

Geplante Obsoleszenz bedeutet, dass ein Produkt auf künstliche (geplante) Weise altert. So wird zum Beispiel vermutet, dass Drucker nur eine bestimmte Seitenanzahl drucken, um danach ihren Geist aufzugeben. Es wird schon im Herstellungsprozess eine Schwachstelle eingebaut – bei Druckern etwa ein elektronischer Zähler – der die Langlebigkeit von Produkten beeinflussen soll. Das Problem dabei ist aber, dass man genau diese Praxis nicht nachweisen kann. Es wird immer nur vermutet. Um diese Vermutung zu beweisen wurde gestern ein Gutachten der Öffentlichkeit vorgestellt, welches von der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen in Auftrag gegeben wurde. Mitgewirkt hat an diesem Gutachten der Initiator der Webseite Murks? Nein danke!.

Zwei unterschiedliche Artikel zu diesem Gutachten habe ich aus der Vielzahl an Material heraus gesucht. Einmal den Bericht in der Frankfurter Rundschau und einen Artikel im Spiegel Online. Und wer beide Artikel vergleicht, stellt mal wieder fest: Wenn zwei über das Gleiche reden, kommt noch lange nicht dasselbe heraus.

Ich bin übrigens davon überzeugt, dass an der geplanten Obsoleszenz etwas dran ist. Denn wo immer man mit etwas Geld verdienen kann, wird das auch gemacht.

Liebe Grüße

cat

Mrz 202013
 

Wie schon berichtet, gibt es auf der Buchstabeninsel eine Kategorie, die sich KuGeL (KurzGeschichteLight) nennt. Dort soll man Zehn-Satz-Geschichten zu Bildern schreiben. Auf dem Bild, zum dem diese Geschichte passt, ist die Außenansicht eines großen Gebäudes zu sehen.

KGM

Ich drehte die Postkarte in der Hand, seit Stunden schon. Meine Adresse war mit Schreibmaschine geschrieben, sonst stand nichts darauf. Eine fremdländische Marke mit unleserlichem Stempel.

Dann traf mich die Erkenntnis wie ein Blitz. James hatte es geschafft. Er war durch den eisernen Vorhang geschlüpft. Ja, er hatte es geschafft und wartete auf mich, in drei Wochen am Museum.
Ich packte ein paar Sachen und würde seinen Spuren folgen.

Ich kannte seinen Weg in- und auswendig. Es war unser Plan, den er alleine ausführte, weil ich vor zwei Jahren noch im Knast saß.

Liebe Grüße

cat

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Mrz 182013
 

Heute möchte ich euch wieder ein älteres Gedicht von mir vorstellen. Eure Meinung dazu würde mich interessieren. 🙂

Herz oder Stein

Letztens tauschte ich, im Traum,
mein Herz ein gegen einen Stein.

All meine Sehnsucht nach dir,
all meine Tränen um dich,
all meine Zärtlichkeit für dich,
ich konnte sie nicht mehr spüren.

Seit dem frage ich mich
ob ich nicht ruhiger lebe
mit einem Herz aus Stein?

All meine Nähe zu dir,
all meine Geduld für dich,
all meine Liebe für dich,
ich konnte sie nicht mehr spüren.

Seit dem frage ich mich
ob ich nicht ruhiger lebe
mit einem Herz aus Stein?

Heute fand ich die Antwort:
Ein Lächeln von dir –
und der Stein würde zerfallen zu Staub.

Liebe Grüße

cat

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 Veröffentlicht von am 18. März 2013 um 00:43  Kennzeichnung:
Mrz 172013
 

Heute Mittag um 12:00 Uhr gibt es eine Lesung der Autorengruppe Eulenfeder im Michel Mort. Das Michel Mort ist ein Hotel am Eiermarkt in Bad Kreuznach. Dort machen wir ca. vier Mal im Jahr einen Literatur-Brunch. Von 12:00 bis ca. 12:45 Uhr kann man brunchen. Die Kosten dafür sind 12,50 €.  Es gibt leckere, frische Brötchen, Croissants, verschiedene Wurst- und Käsesorten, Tomate-Mozarella, Joghurt, Müsli, Rührei, warme Wiener, Tee, Kaffee, Saft, Wasser und leckeren Kuchen. Frisch gestärkt hört man dann jungen, aufstrebenden Autoren zu. Ich lese heute meine Geschichte Farida, die in der Anthologie Nachtfahrt erschienen ist. Da ihr aber wahrscheinlich nicht anwesend sein könnt, dürft ihr diese Geschichte von mir hier im Blog lesen.

Farida

Farida sieht sich noch einmal um und verabschiedet sich von allen. Sie winkt und lacht, die letzte Spätschicht für diese Woche ist zu Ende.

23.00 Uhr.

Jetzt nur noch die etwas mehr als dreißig Kilometer nach Hause fahren und dann ins Bett kuscheln. Zwei Tage frei, nach den sieben Tagen Arbeit hat sie sich die redlich verdient.
Es ist düster draußen und regnet leicht, als sie in ihr Auto steigt. Hier, in der Stadt, sind alle Straßen hell beleuchtet, aber als sie am Stadtrand ist, wird es dunkler.


23.10 Uhr.

Raus aus der Stadt, endlich keine Ampeln mehr. Es sind einundzwanzig, irgendwann hat sie die einmal gezählt. Nachts sind aber zum Glück etwa die Hälfte davon ausgeschaltet. Auf dem ersten Kilometer begegnet ihr ein Laster. Dann ist sie allein. Weder vor, noch hinter ihr ist irgendwo ein Licht zu sehen.
Bevor Farida zum ersten Dorf kommt, läuft ein Fuchs über die Straße. Sie bremst scharf.

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Mrz 162013
 

Gestern Nacht habe ich im Radio folgendes Lied gehört:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=br4L6YoaZ_E]

 

Der Moderator war ganz begeistert, fand die Musik und vor allem den Text cool.
Und ich fragte mich, ob man alt ist, wenn man die Originalversion von Dalida kennt, oder nur einfach viel über Musik weiß …

 

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=-A1OJTuqIDQ]

 

1974 hat Dalida das Lied zum ersten Mal gesungen. Da war ich 9 Jahre alt. Und ich habe auch gesungen, alles. Schlager, Musicalmelodien, Wanderlieder, volkstümliche Lieder – egal. Was im Radio kam wurde mitgesungen. Ich wollte Schlagersängerin werden. Ich glaube zu der Zeit war ich auch schon in einem Chor.

Schlagersängerin bin ich nicht geworden.
Und ich habe eine sehr lange Zeit das Singen in einer Gemeinschaft in meinem Leben vermisst.
Ich bin sehr froh, dass ich jetzt wieder singen kann/darf und singe in zwei Chören und es macht immer noch wahnsinnig viel Spaß.

Ach übrigens, ich habe mich dazu entschlossen, nicht alt zu sein, sondern einfach viel über Musik zu wissen. 🙂

Liebe Grüße

cat

Mrz 152013
 

Der Blog von Herrn Buddenbohm wird von mir mehrfach in der Woche angesteuert. Ganz einfach, weil seine Texte spannend sind und viele interessante Aspekte enthalten. Am meisten freue ich mich aber, wenn es wieder etwas von Sohn I und/oder Sohn II zu lesen gibt. Ich versuche dann oft mit meiner Kindheit oder der meiner Kinder zu vergleichen und merke, dass sich das gar nicht vergleichen lässt. Die Zeiten sind einfach zu unterschiedlich und die Orte. Ich lese ihn gerne, den Herrn Buddenbohm und freue mich, wenn es wieder etwas zu lachen oder staunen gibt. Ihr solltet da auch mal vorbeischauen und zum Beispiel diesen wundervollen Artikel lesen.
Das Zurückkommen aber bitte nicht vergessen. 😉

Liebe Grüße

cat

 Veröffentlicht von am 15. März 2013 um 03:07  Kennzeichnung:
Mrz 152013
 

Rosemarie Fendel starb am Mittwoch im Alter von 85 Jahren.
Sie ist die einzige große Schauspielerin, die ich (bisher) persönlich getroffen habe. Nun ja, getroffen ist wohl nicht der richtige Ausdruck. Mein Schwiegervater hatte uns vor einigen Jahren zu einer Lesung von ihr in die Kürfürstliche Burg nach Eltville eingeladen. Ich kannte Frau Fendel damals noch nicht. Obwohl sie viele Rollen in Fernsehproduktionen spielte, war mir weder Name noch Person ein Begriff.
Um so spannender war für mich dann diese Lesung.
Eine kleine, freundliche Frau, vielleicht ein wenig unscheinbar – so kam es mir im ersten Moment vor – saß auf der Bühne an einem Schreibtisch und verzauberte die Zuhörer mit ihrer Stimme. Sie war eine Dame.
Mit wenigen Gesten und sehr vornehm, stellte sie nicht sich, sondern ihre Kunst in den Vordergrund.
Ich erinnere mich gerne an diesen Abend in Eltville.

Liebe Grüße

cat

Mrz 142013
 

Buddha sagte:
Nimm dir jeden Tag die Zeit
stillzusitzen und auf die Dinge zu lauschen.
Achte auf die Melodie des Lebens
die in dir schwingt.

Ich stimme Buddha da zu und ergänze:
Nimm dir jeden Tag die Zeit
zu lachen und fröhlich zu sein.
Und schon ist alles andere nur halb so schlimm. 😉

Liebe Grüße

cat